Fadenlauf • Stoffbruch • Webkanten
In der Abbildung siehst Du einen Stoffballen. Meistens kaufst Du den Stoff vom Ballen, auf dem der Stoff 1‑mal gefaltet aufgewickelt ist. An der einen Seite des Ballens liegt also die gefaltete Kante, die man Stoffbruch nennt.
Gegenüber vom Stoffbruch, an der anderen Seite des Ballens, sind die Webkanten. Etwas vergrößert sieht das in etwa so aus, wie in dem Ausschnitt. Längs im Stoff verlaufen die Kettfäden (einer ist rot dargestellt), quer verlaufen die Schussfäden (einen siehst Du in Grün). An den Webkanten ist der Stoff meist etwas fester gewebt. Deshalb werden die Kanten oft abgeschnitten und nicht verwendet.
Parallel zu den Webkanten bzw. in Richtung der Kettfäden verläuft der Fadenlauf.
Der Fadenlauf ist beim Zuschnitt wichtig: Auf den Schnittteilen ist er mit einem Pfeil – wie hier beim Ärmel – markiert oder eine gerade Kante im Schnitt – oft gleichzeitig der Stoffbruch – ist mit „Fadenlauf“ beschriftet.
Zum Zuschneiden legst Du den Stoff meist so hin, wie Du das hier im Bild siehst: So gefaltet, dass die Webkanten aufeinander- und die ➙ rechten Stoffseiten innen liegen. Dann legst Du die Schnittteile so auf, dass der eingezeichnete Fadenlauf jeweils parallel zur Webkante liegt.
Mehr zum Zuschnitt findest Du ➙ hier.
„Normaler“ Webstoff ist im Fadenlauf kaum dehnbar, in Schussrichtung – also quer zum Fadenlauf – ganz leicht und diagonal zum Fadenlauf am meisten dehnbar.
Bei Maschenware (Strickstoffen oder Jerseys, also z. B. bei T‑Shirt- und Sweatshirtstoffen) verhält sich das Ganze ähnlich, auch wenn die Begriffe eigentlich etwas anders sind.
Dem Kettfaden oder Fadenlauf im Webstoff entspricht das Maschenstäbchen (= übereinanderliegende Maschen) im Strick. Das hab ich oben rot gezeichnet. Die Maschenreihe (in Grün, nebeneinanderliegende Maschen) entspricht den Schussfäden im Gewebe. Auch bei Maschenware legst Du die Schnittteile so auf, dass der Fadenlauf parallel zur Stoffkante, also in Richtung der Maschenstäbchen verläuft.